GESELLSCHAFT: Gesellschaft
Margot Friedländer
Gifhorn, Lk. Gifhorn (NI) / Berlin (BE), 15.05.2025
Wenn Zeitzeugen gehen, darf das Leid, das sie erfahren haben, nicht vergessen werden. Die Zeitzeugin und Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist im Alter von 103 Jahren am 09.05.2025 gestorben. Sie war eine überragende Persönlichkeit und bis zuletzt eine unermüdliche Mahnerin gegen das Vergessen. Noch am 08.05.2025 sprach Friedländer im Roten Rathaus zum 80. Jahrestag des Kriegsendes in Deutschland. Am 09.05.25 erreichte die Republik die Nachricht ihres Todes.
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400 Tote Ende April 1945
Gifhorn, Lk. Gifhorn (NI), 14.05.2025
Es war vor 80 Jahren (1945), als der Krieg für die Kleinstadt Gifhorn vorbei war. Die amerikanischen Truppen patrollierten durch die Straßen von Gifhorn und Kolonnen von Militärfahrzeugen schoben sich nördlich und südlich an Gifhorn vorbei gen Osten.
Das Gefängnis im Schloß Gifhorn wurde geöffnet, und die Insassen des Arbeitslager in Krümme/Wesendorf, die Zwangsarbeiter der Glashütte Limberg, der Konservenfabrik Gifhorn und der im Moor beim Torfabbau Eingesetzten, wurden befreit. Nun waren sie frei, doch wohin sollte ihr Weg gehen?
Zwangsarbeiter, die in der Landwirtschaft tätig waren, wurden auch „befreit“. Häufig boten die Bauern diesen Menschen zumindest für eine gewisse Zeit Unterkunft und Verpflegung.
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Ein Stolperstein und eine Gedenktafel für Kurt Schumacher
Hannover (NI), 11.05.2025
Die Landeshauptstadt Hannover (LHH) hat am 23.04.25 einen Stolperstein
für den ehemaligen SPD-Vorsitzenden und NS-Verfolgten Kurt Schumacher verlegt.
Außerdem ließ die Stadt eine bereits angebrachte Stadttafel, die an sein Wirken
erinnert, erneuern. Der Stolperstein wurde vor dem ehemaligen Wohnhaus von Schumachers Schwester, Lotte Trinkwalter, verlegt. Hierhin war Schumacher im Jahr 1943 nach zehnjähriger Haft, unter anderem in Dachau, entlassen worden. Die damalige Memelerstraße 63 ist heute die Heinrich-Heine-Straße 4. Nach der Verlegung des Stolpersteins enthüllten der Oberbürgermeister und die stellvert. Stadtbezirksbürgermeisterin Linden-Limmer und der SPD-Bundestagsabgeordnete an der Zentrale des Wiederaufbaus der SPD nach 1945, dem sogenannten „Büro Schumacher“ in der Jacobsstraße 10 in Linden, eine erneuerte Version der bereits bestehenden Stadttafel.
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Text: Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
Foto: Symbol
Schon vergessen oder unbelehrbar
Deutschland, 11.05.2025
Allein im April/Mai 2025 wurden zu drei Vorfällen zum Thema rechter Sachbeschädigung. So kam es zwischen den 28.04.25 und 02.05.25 kam es an der Gedenkstätte "Lenner Lager" in Lenne zu einer Sachbeschädigung. Mehrere Fensterläden, Fenster und eine Holztür des dortigen Gebäudes der Erinnerungsstätte. Farbschmierereien - Hakenkreuz. Am 22.04.25 wurde gegen 11:20 h ein verfassungswidriges Symbol auf dem Gelände der Hochschule Fulda
festgestellt. Im Zugangsbereich gegenüber der Bibliothek ein etwa 40 x 40 cm großes Hakenkreuz in schwarzer Farbe auf den Boden gesprüht. Vom 03.05.25 bis zum 10.05.25 wurde im Ortsteil Mußbach, im Bereich "Am Hasenstein" eine Holzbank durch unbekannte Täter mit einem verfassungsfeindlichen Symbol beschmiert. Die Täter brachten mittels blauer Sprühfarbe ein Hakenkreuz auf der Sitzfläche der Bank auf.

Text: Landeshauptstadt Hannover
Foto: Landeshauptstadt Hannover
Die Freiheit der Wörter
Hannover (NI), 11.05.2025
Verfolgung, Selbstzensur, Frauenrechte: Die Autorin Atefe Asadi behandelt in ihren Texten viele gesellschaftliche Probleme ihres Heimatlandes, dem Iran. Bei einer Lesung im Zeitzentrum Zivilcourage trägt sie einige Texte vor und gibt Einblicke in das Leben als Autorin im Iran. Im März las die aus dem Iran stammende Hannah-Arendt-Stipendiatin Atefe Asadi im Zeitzentrum Zivilcourage der Stadt Hannover aus einigen ihrer Werke vor. Begleitet wird die Lesung, die der Verein kargah und das Kulturbüro Hannover veranstalten, durch Musik von Ehsan Ebrahimi auf der Satar. In zwei Gesprächen, die der Moderator Ferdos Mirabadi vom Verein kargah mit Asadi führt, wird vor allem der Werdegang der Autorin thematisiert. So soll es beispielsweise darum gehen, welchen Einfluss die staatliche Zensur – aber auch die Selbstzensur – auf das eigene Wirken hat.
Zug ins Leben
Bergen-Belsen/Magdeburg, 05.05.2025
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs, vor achtzig Jahren, ereignet sich in der Nähe des Dorfes Farsleben nördlich von Magdeburg ein Wunder: Am 12. April 1945 kommt hier ein Todeszug zum Stehen, darin eingepfercht 2500 jüdische Häftlinge, darunter viele Frauen und Kinder, die aus dem Konzentrationslager Bergen-Belsen kommen. Ihre Rettung beleuchtet die neue MDR-Dokumentation „Zug ins Leben – Die Befreiung der SS-Geiseln”. Nur einige Fotos dokumentierten diese Befreiungsaktion. Bis 2023 durch einen Zufall Aufnahmen aus dem amerikanischen Nationalarchiv auftauchen, die eindeutig dem gestrandeten Zug in Farsleben zuzuordnen sind.
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Drohnenflug über militärischem Sicherheitsbereich
Wilhelmshaven (NI), 02.05.2025
Am 29.05.25, um 21:09 h, erhielt die Polizei Wilhelmshaven den Hinweis auf eine Drohne, die über einem militärischen Sicherheitsbereich in Wilhelmshaven geflogen sein soll. Im Rahmen der sofort eingeleiteten Ermittlungen konnte ein handelsübliches unbemanntes Luftfahrtsystem (umgangssprachlich Drohne) der Marke DJI lokalisiert werden. Zudem wurde der Standort des mutmaßlichen Luftfahrzeugführers in der Bismarckstraße in Wilhelmshaven ermittelt. Nach derzeitigem Erkenntnisstand war die Drohne vom Südstrand aus gestartet und in
Richtung Kurpark geflogen.
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Gedenkmarsch von Bremen-Farge nach Sandbostel
Lüneburg/Oldenburg/Bremen, 01.05.2025
In Erinnerung an die Todesmärsche 1945 nahmen 3.000 Teilnehmende an den viertägige Gedenkmarsch vom Denkort Bunker Valentin zur Gedenkstätte Lager Sandbostel verzeichnen, darunter auch die Niedersächsische Innenministern Daniela Behrens, der Zeitzeuge Johann Dücker und Angehörige von KZ-Häftlingen wie die eigens dafür aus Australien angereiste Ilana McCorquodale. Sie alle erinnerten unter dem Motto "Steps to remember" an den sogenannten Todesmarsch der Zwangsarbeiter in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs, als die SS die Konzentrations- und Vernichtungslager angesichts der heranrückenden Alliierten nach und nach auflöste.
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